Abgrenzung - mein Körper gehört mir

 

Ablauf der Methode:

Jedes Kind darf 4 Pfeile ( ca.8 – 10cm lang) auf einem Papier gestalten und diese dann ausschneiden und gut aufbewahren. Anschließend werden alle drei Puzzles am Boden aufgebaut. 

Dann wird den Kindern erklärt, dass sie ein Spiel spielen dürfen, bei dem sie sich berühren werden (Anleitung zum Spiel siehe unten). Erwähnen Sie, dass die Teilnahme an dem Spiel freiwillig ist und dass vor dem Spiel genau geklärt wird, wo die Kinder nicht berührt werden wollen. 

Wenden Sie sich nun den am Boden liegenden Puzzles zu und gehen Sie mit den Kindern auf die Metaebene, indem Sie, den auf den Puzzles dargestellten Personen, Namen geben. Z.B. Klara und Basti (keine Namen, die in der Klasse wirklich vorkommen). 

Nun laden Sie die Kinder dazu ein, sich zu überlegen, wo Klara und Basti nicht berührt werden wollen. Jedes Kind, eines nach dem anderen, soll seine Pfeile an diesen Stellen auflegen und sein Handeln verbal kommentieren. 

Zum Beispiel:  Basti möchte nicht am Penis, im Gesicht, am Po……berührt werden. Oder Klara möchte nicht an der Vulva, an den Brüsten, an den Haaren berührt werden….usw. Zeigen Sie es den Kindern vor.

Ist der Vorgang abgeschlossen, bietet sich die Möglichkeit zu reflektieren:

§  Warum wollen Klara und Basti an diesen Stellen nicht berührt werden? 

§  Wie geht es ihnen, wenn sie dort doch berührt werden? 

§  Was treibt ein Kind an, es doch zu tun, auch wenn es weiß, dass die Berührung nicht erwünscht ist? 

In diesem Rahmen können die Kinder üben, über Grenzen zu sprechen und die der anderen zu respektieren. Zudem dürfen sie Pfeile malen und ausschneiden, ein kreativer Moment, der die Kinder wieder zu sich selbst bringt. Dies kann für eine Atempause sorgen, vor allem wenn die Klasse unruhig ist. 


Ablauf Spiel: 

Titel: Waschstraße 

Diese bildet sich aus zwei Reihen von Kindern, die sich gegenüberstehen, gerade so weit auseinander, dass ein Kind ungehindert dazwischen durchlaufen kann. 

Die, in der Reihe stehenden Kinder, spielen die Waschstraße. Jenes Kind, welches durch die Waschstraße läuft, ist das Auto.

Die Waschstraßenkinder mimen Bürsten, welche das Auto waschen, indem sie es von der Sohle bis zum Scheitel kraulen, streicheln, reiben…….was auch immer. 

Bevor der Waschvorgang startet, gibt das Autokind bekannt, wo es nicht berührt werden möchte – alle Kinder hören aufmerksam zu. Dann sagt es, in welchem Waschgang es gereinigt werden möchte – leicht – mittel – oder kräftig. 

Hat das Kind die Waschstraße durchlaufen, wird es von der Lehrperson befragt, wie es ihm in der Waschstraße ergangen ist und ob es auch nirgendwo berührt wurde, wo es dies nicht wollte. Sollte dem nicht so sein, kann das reflektiert werden und die Kinder um mehr Achtsamkeit gebeten werden.

Weil die Gemüter der Kinder im Spiel gerne überhitzen, sollte gut zwischen Übermut und Vorsatz abgewogen werden.